Der Torsholter Kirchweg ist ein historischer Weg mit einer Länge von 3,1 km. Er verläuft vom Dorfgemeinschaftshaus (Torsholter Hauptstraße 47) durch den Staatsforst „Südholt“, kreuzt die ehemalige Bahnstrecke Westerstede-Ocholt und danach den Weg „Auf der Hörn“, dann am Möhlenbült entlang zur Westersteder Straße in Fikensolt.

Der Torsholter Kirchweg ist in seiner vollen Schönheit erhalten geblieben. Beginnt man den Weg in Torsholt beim Dorfgemeinschaftshaus - der ehemaligen Schule -, lässt man die Torsholter Mühle hinter sich, passiert ein Bauernhaus und gelangt dahinter durch die Wiesen über die Gießelhorster Bäke zum „Südholt“.

Man überschreitet eine kleine Brücke, die Fikensolter Furth, und befindet sich auf einem Pfad, der einem Dornröschenweg gleicht. Hier beginnt der Weg durch die „Börns“, ein wunderschöner Laubengang, der zu jeder Jahreszeit eine besondere Ausstrahlung hat.

Um 1840 gab es um diesen seit alters her bestehenden Teil des Kirchweges, der durch den Besitz des Hausmannes Gerd Oltmanns führte, eine Auseinandersetzung:

„Der Bauernvogt Claus hatte an einer Seite des Fußweges zur Abwässerung eine Grüppe graben lassen, da der Weg nur so in gutem Zustand bleiben konnte. Dagegen aber protestierte Gerd Oltmanns. Er befürchtete, dass Graben und Weg künftig noch mehr erweitert werden könnten. Als keine Einigung zu erreichen war, wandte sich der Gemeindevorsteher Strodthoff an das herzogliche Amt und bat, den Streit zu schlichten, Gerd Oltmanns hatte aber inzwischen wohl eingesehen, dass der Kirchweg durch seinen Busch bei schlechter Witterung kaum zu passieren war und daher verbreitert und erhöht werden musste. Er verpflichtete sich, so viel von seinem Grund und Boden herzugeben, dass der Weg eine Breite von sechs Fuß und die Grüppe eine solche von zwei Fuß erhalte. Er stellte allerdings eine Bedingung, dass „bei der Herstellung der Grüppe die etwa im Wege stehenden Bäume möglichst geschont und die Grüppe um dieselben herum geleitet würde.“ Noch heute verleiht der geschlängelte Verlauf des Kirchweges dieser Strecke den besonderen Reiz. Nachdem man die ehemalige Eisenbahnlinie, die heute als Draisinenstrecke dient, überquert hat, gelangt man zum Möhlenbült, einem kleinen Teich inmitten einer Waldfläche. Der Weg führt geradeaus an Wiesen entlang und von alten Bäumen umsäumt, bis man in Fikensolt an die Landesstraße nach Westerstede gelangt. Hält man sich rechts, erreicht man über verschiedene innerörtliche Straßen die St.-Petri-Kirche in Westerstede. Hält man sich dagegen für einige Meter links, erreicht man einen schmalen Weg auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der über den Burgplatz Mansingen zum Westerloyer Kirchweg führt.

In früheren Zeiten vereinigte sich der Torsholter Kirchweg mit dem Howiek-Ocholt-Mansinger Kirchweg: Dieser führte über den Streek, traf etwa beim Hornsweg in Fikensolt mit dem Kirchweg der Adeligen von Schloss Fikensolt zusammen, um dann hinter der kleinen Parkanlage Karlslust auf einer Fußgängerholzbrücke die Süderbäke zu überqueren, verlief dann weiter durch die sogenannten „Wösten“ geradewegs durch die heutige Blumenstraße in Richtung St.-Petri-Kirche in Westerstede.